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Writer's pictureBarbara Imobersteg

Das ist kein Zufall, das ist Social Fabric.

Alles gleichzeitig, wie so oft.

In der Produktion wird noch gearbeitet, Martina schneidet Stoff zu, Rula entfernt Schnallen und Schlaufen – ein grosser Recycling-Auftrag wird gerade umgesetzt. Ein leuchtendes Rotorange dominiert das Atelier, denn aus den alten Uniformen der ERZ (Entsorgung und Recycling Zürich) werden nun Taschen kreiert. Die Reflexstreifen blitzen – wer mit einem solchen Tote Bag unterwegs ist, wird Aufmerksamkeit erregen. Justine legt Stoffe aus, heute dürfen sich die Gäste etwas aussuchen und mit nach Hause nehmen. Ruth stellt zwei Nähmaschinen dazu – sie bilden den Hauptgewinn der Veranstaltung. Auf dem grossen Tisch wird geschnippelt, Janine hat eben Käse, Brot und Früchte eingekauft und die eintreffenden Besucherinnen legen sofort Hand an.


Social Fabric Community Apéro in April, 2024

Alle haben etwas mitgebracht: Felafel, Root, Milchreis, Marmorkuchen, Pide, Börek, Schokoladencake…

Es duftet international und man bekommt Angst, dass man es nicht schaffen wird, alle Köstlichkeiten zu probieren. Mehr und mehr Besucherinnen kommen an. Sie haben sich schön gemacht für heute, sie tragen etwas Besonderes, sie sind etwas stärker geschminkt, sie lachen viel, sie tauschen sich angeregt aus. Etwas Lampenfieber liegt in der Luft.


Heute ist Fashion Show und alle machen mit.

Während das Team den Ablauf nochmals durchgeht, Musik zusammenstellt, die Liste der Teilnehmerinnen vervollständigt und die Moderation festlegt, bietet Tamara allen «Romashka» an, Süssigkeiten aus Kamillenschokolade, die sie aus der Ukraine mitgebracht hat. Rula hat sich für einen Stoff auf dem Gabentisch entschieden: «Für meinen Neffen, der bald zur Welt kommt.» Sie freut sich über den Stoff, auf ihr neues Nähprojekt und das Baby. Fatimah sagt, sie sei wegen der Overlock-Maschine gekommen. Wer sie zum Schluss gewinnt, wird allerdings das Los entscheiden.


Vielleicht hat sie Glück.

Plötzlich ist es ruhig im Atelier. Alle Frauen warten im Vorraum auf ihren Auftritt und machen sich zurecht, Mari hält die Kamera bereit, die Spannung steigt. Musik setzt ein und die Erste tanzt an. Fünfzehn Frauen zeigen nacheinander Selbstgenähtes aus dem Atelier. Sie drehen eine Runde um den grossen Tisch, sie gehen, sie tanzen, sie lächeln in Publikum oder einfach für sich, sie werfen Kusshände, drehen sich um sich selbst oder bleiben ganz cool. Ruth moderiert und stellt professionelle Fragen zu den gezeigten Produkten. Von mehrteiligen Ensembles bis zu einer einfachen Tasche wird alles gezeigt, gewürdigt, bewundert und beklatscht.


Social Fabric Community Apéro in April, 2024

Alles ist handgefertigt, selbst kreiert und einzigartig.

Ideen sind umgesetzt worden, haben eine Form angenommen und ihren individuellen Ausdruck bekommen. Das ist grossartig und wird gefeiert.

Die Anforderungen an professionelle Models: Mindestens 1,75 Meter gross und Konfektionsgrösse 34/36, bei Fashion Models liegt die Altersgrenze zwischen 14 bis 25 Jahren… Social Fabric feiert mit ihrer Modeschau die pure Vielfalt. Unsere Community ist sehr divers: Alle Farben, alle Formen und viele Sprachen, Kulturen und Geschichten.


Ein Superminirock geht neben einem hochgeschlossenen, bodenlangen Kleid, eine kurze, grelle Oversized-Bluse neben einer schlichten Arbeitsschürze, ein folkloristisches Hemd mit traditioneller Stickerei neben einer modischen Tasche, mit frechen Applikationen wie selbstgehäkelten Nippeln.





Das ist kein Zufall, das ist Social Fabric!

Nun zieht die Glücksfee das Los. Es ist sehr still im Raum. Welcher Name wird gezogen? Wer wird eine der beiden Nähmaschinen nach Hause nehmen können?


Man möchte es allen gönnen!

Endlich werden die Namen verlesen und alle applaudieren. Man beglückwünscht die beiden Gewinnerinnen und man tröstet die Verliererinnen. Fatima – dein Glück wartet noch auf dich, hoffentlich klappt es beim nächsten Mal!



Social Fabric Community Apéro in April, 2024




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